Sisteron / Südfrankreich war ein besonderes Erlebnis!

„Als Fremde kommen und als Freunde gehen!“

Ich glaube, dass diese Aussage genau das Erlebte wiederspiegelt. Dabei unterstützte der Sport mit Sicherheit. Im Vordergrund standen aber die Begegnungen und der Austausch mit den Spielern aus Herbolzheim, Morawica und Sisteron. Perfekt organisiert war diese Veranstaltung unter der Leitung von Hans Peter Baumann und seinem Team vom Bürgerverein für Städtepartnerschaften aus Herbolzheim, von dem Comité de Jumelage Sisteron (ähnlich wie der Bürgerverein in Herbolzheim) und dem Ping-Pong Club Sisteron.

Bereits die Fahrt nach Herbolzheim lies Gutes erahnen. Es gab keinen Stau auf der A5. Das haben die Teilnehmer noch nie erlebt. Diesen Satz könnte man an vielen Stellen in diesem Bericht nutzen. Schon bei der Ankunft in Herbolzheim wurden wir von einer Delegation des Bürgervereins am Rathaus der Stadt sehr freundlich in Empfang genommen und zu einem kühlen Getränk eingeladen. Was zu diesem Zeitpunkt echt super war, da die Klimaanlage im Fahrzeug defekt war.

Der Empfang in Herbolzheim

Wir vier Spieler waren alle bei Familie Mike Maier, einem Tischtennisspieler aus Herbolzheim, untergebracht. Bei einem gemeinsamen Grillabend, mit noch anderen Teilnehmern der Reise, lernte man sich sehr schnell kennen und war direkt im Gespräch und dies nicht nur über Tischtennis. Das Eis war nach einer halben Stunde gebrochen und es war so, als ob man sich schon ewig kannte. Der Abend endete für den ein oder anderen erst um 02:00 Uhr mit Musik und „Alexa“.

Am Donnerstag ging es pünktlich um 07:00 Uhr weiter. Hier trafen wir auf die Spieler der polnischen Delegation, die im Bus direkt bei uns gesessen haben. Das frühe Treffen ist dem ein oder anderem mit Sicherheit schwer gefallen. Allerdings ist Johannes, der holländische Busfahrer, pünktlich gestartet. Es ging durch die Schweiz in Richtung Sisteron. Hier zeigte Hans Peter Baumann, dass er nicht nur gut organisieren kann, sondern sich auch als Reiseführer eignet. Schlafen war durch seine Informationsflut im Bus nur begrenzt möglich. Nach 12 Stunden Fahrt und einem kurzen Aufenthalt in Chambéry mit der Möglichkeit der Stadtbesichtigung, sind wir gegen 19:30 Uhr in Sisteron von dem Comité de Jumelage Sisteron sehr herzlichst empfangen worden. Ab diesem Zeitpunkt wurde für uns Tischtennisspieler alles durch unsere Gastfamilien organisiert und wir brauchten uns um nichts kümmern. Das war schon eine beeindruckende Geste von Freundschaft. Warum das Sprichwort „Leben wie Gott in Frankreich“ heißt, konnten wir in den nächsten zwei Tagen erleben.

Nach einem guten französischen Frühstück haben wir uns am Freitagvormittag die Altstadt und die Zitadelle von Sisteron unter der Führung von Hans Peter Baumann angesehen. Am Nachmittag ging es mit dem Bus zu den Gärten von Salagon, eine ehemalige Abtei der Benediktiner, die in der nähe von Sisteron liegt. Mit einer Parade, in die wir uns super integriert haben, Livemusik und einem Feuerwerk feierten wir am Abend aufgrund des Nationalfeiertages mit unseren französischen Gastgebern.

Sisteron und Umgebung

Vor dem Turnier am Samstag, haben wir noch den provenzalischen Wochenmarkt der Stadt besucht und uns mit Delikatessen aus der Region eingedeckt. Während Ute Hachmann die Stadt Brilon beim offiziellen Empfang durch den Bürgermeister von Sisteron vertrat, startete für uns um 09:30 Uhr das Einzelturnier mit 32 Teilnehmern. Gespielt wurde in der Vorrunde mit Vierer Gruppen und danach ging es mit einem französischem Spielsystem weiter, was uns bis heute keiner erklären konnte. Hat aber sehr viel Spaß gemacht. Eduard Schmidt belegte mit dem 11. Platz die beste Platzierung für den BV 23 Alme. Der Sieg des Turniers ging an die Spieler bzw. Spielerinnen aus Polen, die die Plätze von 1 – 3 belegen konnten. Allerdings ist es hier wie der Begründer der modernen Olympischen Spiele Pierre de Coubertin schon sagte: „Das wichtigste an den Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme, wie auch das Wichtigste im Leben nicht der Sieg, sondern das Streben nach einem Ziel ist“. Dieses Ziel hatten wir ganz klar, Spaß am Sport und an den guten Begegnungen. Der Samstag endete mit einer Abschlussgala am Abend, bei der unter anderem die Sieger des Turniers geehrt wurden und man ein wenig die Kultur der Region vorstellte. Auch wurden uns körperbewussten Tischtennisspielern kurzerhand Tanzschritte beigebracht, die zwei von uns natürlich sofort verinnerlichten.

Impressionen vom Samstag

Am Sonntag ging es dann nach den vielen unvergesslichen Erlebnissen wieder in Richtung Heimat. Insgesamt war es eine interessante und vor allem eine absolut lohnenswerte Veranstaltung. Das Sprache eine Grenze sein kann, hatten wir zunächst gedacht. Dies wurde aber nicht bestätigt und so wie die Grenzen in Europa mal gefallen sind, waren auch die unterschiedlichen Sprachen überhaupt kein Problem. Polnisch, deutsch, französisch und englisch in einem Satz war kein Thema. Notfalls kam neben den Händen und den Füssen noch der Google Übersetzer zum Einsatz. Für das nächsten Jahr hat der Bürgermeister von Morawica bereits eingeladen. Bei gemeinsamen Gesprächen mit den Verantwortlichen kam auch die Überlegung auf, ob es sinnvoll sein kann, Schülerinnen und Schüler über den Sport mit in diese Aktion einzubinden. Hierfür sollten Schulen und die Vereine in Kooperation treten. Somit hätte man einen weiteren Mehrwehrt von Städtepartnerschaften dazu gewonnen.  Dass der Sport Menschen über die Grenzen von Ländern verbinden kann, haben wir hier eindrucksvoll erleben können. Auf jeden Fall hat sich der Aufwand gelohnt!

Die Reisegruppe