Der BV Alme hat sich im Sommer deutlich verstärkt und nach anfänglichen Schwierigkeiten am zehnten Spieltag die Tabellenführung in der HSK-Kreisliga A Ost übernommen. Damit haben die Gelb-Schwarzen den vorläufigen Höhepunkt ihres Ziels, in der Saison 2021|22 ein Wörtchen bei der Vergabe der Meisterschaft mitsprechen zu wollen, erreicht.
match-day.de hat mit Vorstandsmitglied Stefan Schütte unter anderem über die Qualität des Kaders, die Alme-Arena und die Chancen im Titelrennen gesprochen:
match-day.de: Seit der Niederlage im Spitzenspiel gegen die SG Ostwig/Nuttlar/Valmetal hat der BV Alme vier Siege in Folge eingefahren. Ist Alme derzeit das stärkste Team der Liga?
Stefan Schütte: „Das scheint aktuell so zu sein, ja. Wir haben eine gute Trainingsbeteiligung und das drei Mal pro Woche. Ich habe das Gefühl, dass wir dadurch oft in der Schlussphase eines Spiels immer noch ein paar mehr PS haben als der Gegner. Es ist also auch das Glück des Tüchtigen. Dazu haben wir viel individuelle Klasse. Wir haben Spieler in den eigenen Reihen, die einen Ball auch mal in den Winkel hauen, der bei anderen daneben geht. Wir sind bis zum Ende bissig, geben nie auf und haben die nötige Geduld.“
match-day.de: Gegen drei der Spitzenteams hat es nicht zum Sieg gereicht. Gegen den TSV Biggel/Olsberg spielte man am ersten Spieltag unentschieden, gegen die SG Ostwig/Nuttlar/Valmetal und die SG Giershagen/Hoppecketal/Padberg setzte es jeweils eine Niederlage. Muss man bei den Ansprüchen des BV jetzt nicht auch mal gegen die „großen Mannschaften“ Siege einfahre
Stefan Schütte: „Naja, wir haben gegen den FC Nuhnetal, die SG Dreislar/Hesborn und den TuS Medebach gewonnen und das ist auch keine Laufkundschaft. Wir hatten uns in den Spielen gegen Bigge/Olsberg, Ostwig/Nuttlar/Valmetal und Giershagen/Hoppecketal/Padberg viel vorgenommen und haben in diesen Sechs-Punkte-Spielen sicherlich etwas liegen lassen. Wir waren immer spielbestimmend und hatten viel Ballbesitz, waren aber nicht effizient genug und haben teilweise versucht, den Ball ins Tor zu tragen. Wenn man die eigenen Chancen nicht nutzt, weiß man ja was passiert. So ist er, unser liebstes Hobby, der Fußball.“
match-day.de: Die nächsten Gegner heißen SG Altenbüren/Scharfenberg, FC Bruchhausen/Elleringhausen und TuS Velmede/Bestwig. Sind da neun Punkte Pflicht?
Stefan Schütte: „Nein, neun Punkte sind keine Pflicht, denn das wäre überheblich, wenn ich das sagen würde. Wir wollen natürlich Punkte sammeln, aber Pflicht ist gar nichts. Wie die Bundesligatrainer immer so schön sagen, denken auch wir von Spiel zu Spiel. Jede Begegnung ist eine neue Herausforderung und die Spieler müssen sich dementsprechend vorbereiten, vor allem im Kopf, das ist das Wichtigste. Zwei der Spiele sind Heimspiele und in der Alme-Arena sind wir eine Macht. Trotzdem wird jedes der Spiele ein heißer Tanz.“
match-day.de: Der Neuzugang Niklas Michel steht bereits bei 13 Saisontoren und ist damit mit deutlichem Abstand der Top-Torjäger der Liga. Was zeichnet ihn aus?
Stefan Schütte: „Er ist in erster Linie ein guter Typ, den man gerne um sich hat. Niklas Michel hat sich bei uns schnell integriert und passt hier einfach hin. Er bringt einen guten Spirit ein. Aber das gilt für mehrere, wie auch beispielsweise für Daniel Mantasl. Das sind Typen, die eine Mannschaft formen können. Es war uns zunächst wichtig, dass Niklas Michel nach seinen Verletzungen wieder richtig fit wird. Er ist ein überragender Fußballer und aus den 13 Treffern dürfen natürlich gerne auch 26 oder dreißig werden. Dafür braucht es aber auch gute Mitspieler, die es immer wieder schaffen, ihn in Szene zu setzen und Freiräume zu schaffen. Wir haben einen großen Kader von 23 Spielern. Da geht es nur über Kameradschaft.“
match-day.de: Dass der BV Alme angesichts der eigenen Einwohnerzahl noch keine Spielgemeinschaft eingehen musste, ist ein Alleinstellungsmerkmal. Was macht Alme anders als andere?
Stefan Schütte: „Wir haben viele Leute im Verein, die sich mit viel Herzblut einbringen und sich um die verschiedenen Teams kümmern. Dazu gehören auch die Zweite und die Damenmannschaft. Mit den Spielern, mit denen wir Kontakt aufnehmen, gehen wir ehrlich um und versprechen nichts, was wir nicht halten können. Wir schauen in alle Richtungen, auch in den Kreis Paderborn. Das ist natürlich sehr arbeitsintensiv. Dazu haben wir mit Murat Karakoc und Sebastiaan Francke ein gutes Trainerteam zu bieten. Dass wir immer wieder Spieler halten konnten und einen Spieler wie Julian Scholz zurückgeholt haben, sind auch gute Argumente. Wir haben hier insgesamt ein gutes Umfeld, eine gepflegte Sportanlage und versuchen immer in die Zukunft zu schauen. Es sind viele Mosaiksteinchen, die da zusammenkommen.“
match-day.de: Für die Alme-Arena ist seit einiger Zeit der Bau einer Tribüne in Planung. Wie weit sind die Ideen fortgeschritten und ab wann wird mit dem Bau begonnen?
Stefan Schütte: „Der Bau der Tribüne hat sich in erster Linie durch die Corona-Pandemie verzögert. Zudem wurde die Statik noch geändert, sodass keine störenden Pfeiler im Sichtfeld der Zuschauer stehen. Die Baugenehmigung ist aber sicher und der erste Spatenstich wird noch in diesem Jahr erfolgen. Die Fertigstellung erfolgt dann hoffentlich schon in 2022. Wir wollen damit die Attraktivität der Sportanlage steigern, um zum Beispiel Gastgeber für Relegationsspiele zu sein. Dazu soll auch noch eine neues LED-Flutlicht beitragen, welches sich derzeit in Planung befindet.“
match-day.de: Tabellenführer, gute Neuzugänge, breiter Kader, neue Tribüne – ist die Bezirksliga das erklärte Ziel des BV Alme, sehen Sie den Verein darauf gut vorbereitet und wie stehen die Chancen?
Stefan Schütte: „Wir freuen uns natürlich für den Moment über die Tabellenführung. Aber es gab in der laufenden Saison schon mehrere Spitzenreiter. Der Weg zu den Relegationsspielen ist noch lang und steinig. Wir haben einen breiten Kader und zurzeit passt alles. Wenn wir so weitermachen, und es zur Relegation kommen sollte, werden wir uns die Bälle sicher nicht selber ins Tor trampeln. Wir werden es auf jeden Fall versuchen und nicht Nein sagen. Der BV Alme hat noch nie in der Bezirksliga gespielt und von einer vollen Alme-Arena bei einem Relegationsspiel träumt hier jeder, insbesondere unsere treuen Fans, denen viel geboten wird und die uns immer toll unterstützen. Im Jahr 2023 feiern wir 100-jähriges Jubiläum, das würde schon gut passen. Wenn es aber nicht klappen sollte, geht davon die Welt nicht unter. Meiner Meinung nach wird die neue eingleisige A-Liga die kleine „Bundesliga des Sauerlandes“. Ich werde alles dafür tun, dass sich die Spieler auf das Fußballspielen konzentrieren können. Tore schießen und verhindern müssen sie dann schon selber.“