3 Fragen an….. Sascha Soyka

Der 1. Vorsitzende nimmt ausführlich Stellung zu den Auswirkungen der Coronapandemie 2020 auf unser Vereinsleben

1) Welche Auswirkungen hatte Corona auf den sportlichen Bereich?

Das Coronavirus hat den sportlichen Betrieb völlig zum Erliegen gebracht. Anfangs (im Sommer) hatten wir die Hoffnung, dass wir mit unseren erarbeiteten Hygienekonzepten in allen Bereichen, sei es Trainings- und Spielbetrieb im Fußball aber auch in der Halle beim Tischtennis, sehr gut aufgestellt sind und so mit aller Vorsicht unseren jeweiligen Sport ausüben können. Da haben vor allem Michael Werchau als Hauptansprechpartner zum Thema Coronaschutzverordnung und deren Umsetzung in Bezug auf unseren Verein und Rafael Scholz, der speziell den Fokus auf die Organisation in der Halle hatte, super Arbeit geleistet.
Die Verschärfung der Verordnung durch das Land NRW hatte dann allen Vereinen einen Strich durch die Rechnung gemacht und zur Folge, dass der komplette Trainings- und Spielbetrieb im Oktober/November eingestellt werden musste. Auch den Sportplatz sollten wir, laut Empfehlung des Kreises, dann komplett schließen, was wir getan haben.
Training ist also seitdem nur individuell und außerhalb unserer Anlagen möglich.
Der Spielbetrieb ist in allen Sparten unterbrochen und könnte rein theoretisch fortgesetzt werden. Wann dies der Fall sein könnte und unter welchen Auflagen, das liegt in den Händen der Politik. Wenn es vertretbar ist, würden wir natürlich gerne wieder unser jeweiliges Hobby ausüben. Ich glaube, dass nicht nur die aktiven Sportlerinnen und Sportler in unserem Verein, sondern auch unsere Fans das Fußballspielen, das Tischtennis oder das Fahrradfahren vermissen.

2) Welche Auswirkungen auf den finanziellen Bereich?

Die finanziellen Einbußen sind natürlich hauptsächlich im Bereich “Einnahmen am Sportplatz” vorhanden. Wer unsere Generalversammlungen der letzten Jahre aufmerksam verfolgt hat weiß, dass die Eintrittsgelder und vor allem der Verkauf von Getränken und Würstchen eine unserer Haupteinnahmequellen sind. Unsere Mitglieder und Sponsoren sind der andere große Teil. Hier sind uns beide Lager sehr wohlgesonnen und es gab kaum Austritte aus dem Verein und keine Kündigungen unserer Sponsoren. Hier darf ich sicherlich auch erwähnen, dass wir als Verein unseren Einzug der Sponsorenbeiträge für ein dreiviertel Jahr ausgesetzt haben. Das ist das Mindeste, was wir als Verein unseren langjährigen Sponsoren zurückgeben konnten und das ist auch sehr gut angekommen.
Auf der anderen Seite haben wir aktuell aber auch keine Ausgaben für unsere Trainer, mit denen wir ein solches “Lockdown-Ereignis” im Vorfeld besprochen hatten. Auch hier sei erwähnt, dass das Verhältnis zwischen Verein und Trainerstab sehr gut ist, was mich immens freut. Somit war es quasi selbstverständlich, dass, wenn kein Trainings- und Spielbetrieb stattfindet, es auch keine Vergütung gibt. Die sonstigen laufenden Kosten halten sich in Grenzen. Wir sind also relativ entspannt, was das Thema Finanzen angeht.

Das Thema Tribünenbau zog sich aufgrund der möglichen Finanzierungszuschüsse durch Bund und Länder etwas hin, da die jeweiligen Städte selbst entscheiden mussten, welche Vereine und welche Projekte gefördert werden, sofern sie die Grundvoraussetzungen erfüllten. Wie ich finde, hat die Stadt Brilon, in Verantwortung der Stadtsportbund, hier die beste Lösung gefunden, indem sie so viele Projekte wie möglich fördern wollte. An einem runden Tisch haben die Verantwortlichen der Vereine in der Entscheidungsfindung mitgeholfen. Wir können uns über zusätzliche Mittel in Höhe von knapp 34.000,00 Euro freuen, mit denen wir vorher nicht gerechnet haben. Das ist für unser Projekt natürlich ein wirklicher Segen. Ich hoffe, dass wir um Frühjahr dieses Jahres mehr zu dem Thema sagen und vielleicht sogar starten können.

3) Welche Auswirkungen auf das Vereinsleben allgemein?

Die sportlichen Auswirkungen habe ich ja bereits erwähnt, aber es gibt natürlich auch viel “Drumherum”. Gerade die sozialen Kontakte fehlen uns allen glaube ich am meisten. Denn Vereinsleben ist mehr als nur Sport treiben, es ist Sport leben. Und dazu gehört für mich ein Gefühl von Gemeinschaft. Nach dem Training mit den Jungs ein Bier trinken, am Spieltag auf den Sportplatz gehen und mit den Fans ins Gespräch kommen oder nach dem Spiel diskutieren, was gut oder schlecht gelaufen ist – das alles fehlt.
Dass das Sportfest ausfallen musste, dass Karneval ausfällt, und fast alle Veranstaltungen für das ganze Dorf ausgefallen sind ist sehr bedauerlich. Denn das sind auf der einen Seite natürlich auch unsere Einnahmequellen, auf der anderen Seite aber auch einfach Veranstaltungen, die Spaß machen und Leben in den Ort bringen.

Sehr wahrscheinlich wird auch unsere Generalversammlung verschoben werden müssen, so wie es die Schützen leider schon erfahren und umsetzen mussten.

Das ist alles negativ, aber es gibt auch positive, schöne Veränderungen. So konnten wir mit unserem BV-Quiz unserer Gastronomie vor Ort etwas zurückgeben, indem wir Gutscheine als Gewinne ausgegeben haben. Auf der anderen Seite konnten Mitglieder, aber auch jeder andere, der uns etwas Gutes tun wollte, bei der Aktion “Scheine für Vereine” dem BV etwas Gutes tun.
Ein separater Bericht folgt, aber ich kann schon sagen, dass ich überwältigt bin über das, was hierbei rausbekommen ist!

Man sieht also, dass der Verein in einer Krise zusammenhält. Egal ob passives Mitglied, aktiver Sportler, Trainer, Sponsor oder Vorstand.

Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken und hoffe, dass wir uns bald alle wiedersehen!