Saison (noch) nicht abgebrochen

Quelle: matchday

Am Montag, den 29. März, fand um 13:00 Uhr die Online-Pressekonferenz des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen statt, in der unter anderem FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski und Vize-Präsident Manfred Schnieders über den weiteren Umgang mit der Saison 2020|21 informierten. match-day.de hat die wichtigsten Fakten der FLVW-PK zusammengefasst und gibt einen Überblick über die weiteren Planungen des Verbandes.

Kein Abbruch: Obwohl viele Fußballverbände in Deutschland in den vergangen Tagen den Abbruch der Saison 2020|21 in die Wege geleitet haben, wird es im Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen nach wie vor (noch) keinen Abbruch geben. Die Verbandsspitze bekräftigte einmal mehr, dass es die Satzung des Westdeutschen Fußballverband aus juristischen Gründen schlichtweg nicht hergibt, eine Spielzeit abzubrechen.

Annullierung einzelner Ligen: Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen hält weiter an seinen Plänen fest, die Ligen werten zu wollen, in denen mindestens fünfzig Prozent aller Spiele bis zum 30. Juni absolviert werden können. Die Anzahl der Ligen, die diese magische Grenze noch erreichen können, sinkt aber mit jedem Tag, an dem der Spielbetrieb nicht stattfinden kann. Die mit 21 Mannschaften besetzte Oberliga, die damit die größte Liga in Westfalen ist, steht somit unmittelbar vor der Annullierung, wenn das Mannschaftstraining am 19. April nicht wieder vollumfänglich aufgenommen werden darf. Je länger sich das Verbot von Mannschaftstraining nach dem aktuell bis zum 18. April befristeten Lockdown noch hinzieht, desto mehr Ligen werden dann vom Verband annulliert.

Westfalenpokal hat Priorität: Der Verbands-Fußball-Ausschuss wird die Spiele im Westfalenpokal bei Wiederaufnahme des Spielbetriebs als erstes, noch vor den Meisterschaftsspielen, ansetzen. „Wir müssen die aktuelle Situation realistisch betrachten und feststellen, dass gerade in den größeren Staffeln nicht genug Spiele bis zum 30. Juni absolviert werden können, um eine Wertung zu erzielen. Deshalb ist es jetzt unser oberstes Ziel, den Vereinen die Möglichkeit zu geben, den Krombacher Westfalenpokal sportlich zu beenden“, erklärt der für den Amateurfußball zuständige FLVW-Vize-Präsident Manfred Schnieders und betont, dass dies auch bei einem Wiedereinstieg Mitte bzw. Ende Mai realistisch ist. Die Teilnehmer am DFB-Pokal müssen dem DFB bis zum 30. Juni gemeldet werden.

Abbruch des Westfalenpokals „schlimmste Lösung“: Sollte bis zum 30. Juni überhaupt kein Spielbetrieb möglich sein, muss in letzter Konsequenz auch der Westfalenpokal abgebrochen werden. Um dann die Teilnehmer am DFB-Pokal zu bestimmen, würden diese aus den aktuell noch im Wettbewerb verbliebenen Mannschaften ausgelost. „Das wäre aber die schlimmste Lösung“, weiß auch Manfred Schnieders. Für das Hochsauerland würde das bedeuten, dass die Landesligisten RW Erlinghausen, TuS Langenholthausen und FC Arpe/Wormbach im Falle des Losglücks an der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals teilnehmen würden und es dort mit einem Bundesligisten zu tun bekommen könnten.

Saisonverlängerung keine Option: Eine Verlängerung der Saison 2020|21 über den 30. Juni hinaus ist für den Verband nach wie vor keine Option. „Das verschafft uns nur Probleme, weil wir zu viele Dinge anpassen müssten. Auch hier müssten wir uns wieder mit den anderen Verbänden abstimmen. Hinzu kommt, dass die meisten Verträge der Spieler bis zum 30. Juni enden“, stellt Manfred Schnieders noch einmal klar.

Modus-Wechsel kein Thema: Im Vorfeld der Saison 2020|21 wurden, auch unter Beteiligung westfälischer Vereine, unterschiedliche Szenarien und Staffelgrößen durchgespielt. Als Folge wurde die „50-Prozent-Regel“ mit der Option der Quotientenregel beschlossen. Ein Modus-Wechsel auf Verbandsebene ist mitten in der Saison aufgrund der Spielordnung grundsätzlich möglich, aber nicht geplant.

Kein Mammutprogramm: Sollte der Spielbetrieb im Mai wieder anlaufen können, soll den Vereinen kein Mammutprogramm aufgedrückt werden, um die 50-Prozent-Marke noch zu erreichen. „Wir wollen keine ständigen englischen Wochen“, betont Manfred Schnieders.

Geisterspiele: „In der Coronaschutzverordnung ist noch nichts vorgesehen. Wenn wir die Möglichkeit haben, mit Zuschauern zu spielen, dann machen wir das. Wir zwingen niemanden, ohne Zuschauer zu spielen“, teilt der Verband mit.

Satzung soll angepasst werden: Auf die match-day.de-Nachfrage, ob eine Anpassung der Satzung des Westdeutschen Fußballverband in Betracht gezogen werde, um eine Saison wie in vielen anderen Fußballverbänden Deutschlands abbrechen zu können, sagt Gundolf Walaschewski: „Ich gebe Ihnen völlig recht. Wir müssen nach dieser Saison, wann immer sie auch enden wird, überlegen, ob wir Satzungen und Spielordnungen an die Situation angleichen müssen. Das heißt, wir müssen Möglichkeiten schaffen, ohne einen großen bürokratischen Aufwand auch eine Saison beenden zu können. Es ist insofern problematisch, als dass wir mit zwei weiteren Landesverbänden, Mittelrhein und Niederrhein, zusammen den Westdeutschen Fußballverband bilden und eine gemeinsame Satzung sowie eine gemeinsame Spielordnung haben. Es nützt also nichts, wenn wir als Westfalen alleine versuchen, da eine Änderung herbeizuführen. Wir müssen in jedem Falle die Zustimmung der anderen beiden Verbände erreichen. In die Gespräche darüber werden wir sicherlich eintreten müssen.“

Saisonstart 2021|22: Abgesehen vom weiteren Umgang mit der laufenden Spielzeit hat sich der Verband auch zu einem Starttermin der Saison 2021|22 geäußert. Diese soll im Seniorenbereich nach aktuellen Plänen am Wochenende zwischen dem 13. und 15. August beginnen. Manfred Schnieders: „Wir hoffen, dass wir das durch das Impfen auch gewährleisten können. Das Transferfenster wird vorerst nicht angepasst, es bleibt beim 01. Juli bis 31. August.“